Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in 67 deutschen Kommunen ein offizielles Feuerwerksverbot innerhalb von Innenstädten beantragt. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) solle sich für eine Änderung der Sprengstoffverordnung oder des Gesetzes gegen Luftverschmutzung einsetzen, sagte DUH-Chef Jürgen Resch. Die DUH kritisiert die Feinstaubbelastung und die Verschmutzung, die durch Pyrotechnik entsteht. Bereits im Juli hatte sie das Verbot in 31 Kommunen beantragt.

Verbotsanträge reicht sie in Städten ein, in denen die Luft im Jahresmittel mit mehr als 20 Mikrogramm Feinstaubpartikeln je Kubikmeter belastet ist. Laut einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte diese Konzentration nicht überschritten werden. Die DUH legte zudem ein Rechtsgutachten vor, das nach ihren Angaben Möglichkeiten für entsprechende Verbotsregelungen durch Kommunen aufzeigt.

Auch der Verband der pyrotechnischen Industrie veröffentlichte ein Rechtsgutachten, demzufolge Feuerwerksverbote von Kommunen nicht zulässig seien. Die geltende Gesetzeslage erlaube derzeit nur das Verbot von Knallkörpern wie Böller.

Das "Silvester der Zukunft" in Landshut

Die DUH setzt sich seit Langem dafür ein, den Feuerwerksbrauch an Silvester in Deutschland zu beenden. Sie argumentiert dabei sowohl mit Umwelt- und Sicherheitsaspekten als auch mit dem Tierwohl, weil der Lärm Tiere verschreckt. In einigen Städten ist Pyrotechnik im Innenstadtbereich zum Jahreswechsel bereits verboten. Als Vorbild für das "Silvester der Zukunft" sieht die Umwelthilfe zum Beispiel Landshut in Bayern, wo man den Jahreswechsel mit einer Lasershow zu Musik statt mit einem Feuerwerk feiert.

In Berlin wird es zum kommenden Jahreswechsel drei Verbotszonen für Böller und Feuerwerke jeder Art geben, darunter zwei neue. Die neuen Verbotszonen sind im unmittelbar an die Pallasstraße in Schöneberg grenzenden Steinmetzkiez sowie am Hermannplatz in Neukölln. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die Vorkommnisse in den vergangenen Jahren. Ziel soll es sein, die Zahl der Übergriffe auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei zu verringern.